Oase Sozialtherapeutische Gruppen
Drei sozialtherapeutische Wohngruppen sind konzipiert für jeweils vier Kinder und Jugendliche ab dem fünften Lebensjahr, welche - bedingt durch multiple ungünstige Entwicklungsfaktoren schwere Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, die in einer der üblichen Wohngemeinschaften nicht oder nicht optimal zu betreuen sind. Indikatoren für eine Betreuung in einer sozialtherapeutischen Gruppe sind Merkmalshäufungen in den Bereichen: mangelnde Bindungsfähigkeit, Impulskontrollstörungen, deliktische Aktivitäten, Schul- und Arbeitsverweigerung, Selbst- und Fremdgefährdungen, geringe Compliance sowie verminderte Kompetenzen im Sozialverhalten.
Darauf aufbauend bieten wir in Form unserer sozialpädagogisch-therapeutisch geführten „Intensiv-WG“ mit 6 Plätzen ein betreuungsintensives, niederschwelliges Schnittstellenangebot zwischen Kleingruppe und 8er Gruppe für Jugendliche, die noch durch deviante und delinquente Verhaltensweisen imponieren.
Die multiprofessionellen Teams aller Gruppen mit diesem Schwerpunkt bestehen aus sieben bis neun Personen. Diese werden durch Praktikant:innen (z.B. im Rahmen von Fachspezifika im therapeutischen Bereich) im Alltag unterstützt. In diesem Setting können die Kinder und Jugendlichen durch intensivpädagogische und sozialintegrative Maßnahmen in der Entwicklung ihrer individuellen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen noch besser gefördert werden.
Hierfür wird ein äußerst intensiver und flexibler Betreuungskontext erstellt. Es ist notwendig, die Betreuungsintensität auch außerhalb der Hauptbetreuungszeiten von mittags bis abends in einem möglichst hohen Maße an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen anzupassen.
Dadurch soll es möglich werden, die allgemein üblichen sozialpädagogischen, sozialtherapeutischen und psychotherapeutischen Angebote durch periodische erlebnispädagogische Aktionen für einzelne Bewohner*innen aber auch für die Gesamtgruppe und durch verstärkte Einzelbetreuung auch außerhalb des WG-Rahmens zu ergänzen.
Die professionelle Abwicklung der üblichen Vernetzungsarbeit wie auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind obligat.
Ziel ist es, wenn möglich eine Rückführung zu erreichen oder die Bewohner*innen zu befähigen, die notwendigen Entwicklungsschritte für einen Verselbständigungsprozess zu vollziehen. Eine weitere Option kann auch der Wechsel in eine weniger intensive Betreuungsform (ggf. im Erwachsenenbereich) darstellen.
Eine weitere Zielsetzung besteht auch darin, die Jugendlichen in Beschäftigungsprojekte zu integrieren, um ihnen eine weiterführende Tagesstruktur zu offerieren und soziales Lernen in der Gruppe (über die Wohngemeinschaft hinaus) zu ermöglichen.
